Erste Forschungsförderungen:
Expedition ins ewige Eis

Grönlandexpedition 1929/30 (Foto: Archive of Alfred Wegener Institute)
Foto: Archive of Alfred Wegener Institute
Grönlandexpedition 1929/30

 
Zu einem der spektakulärsten Unternehmen,
die die Notgemeinschaft und der Stifterverband ermöglichten, gehört die Grönlandexpedition 1929/30. Ihr Ziel war es, die günstigste Stelle für den im Folgejahr geplanten Aufstieg ins grönländische Inlandeis zu finden sowie die neue Methode der seismischen Eisdickenmessung zu erproben. Bei der Hauptexpedition 1930 sollten dann von drei Stationen aus Messungen des Festlandeises sowie des Wetters erfolgen.

Doch die Umstände, unter denen der Meteorologe, Polar- und Geowissenschaftler Alfred Wegener und seine Mitarbeiter Johannes Georgi, Fritz Loewe und Ernst Sorge die Forschungsreise antraten, hätten schwieriger kaum sein können: Ungünstige Eisverhältnisse bei Temperaturen von bis zu minus 50 Grad Celsius führten zu einem Zeitverlust von 38 Tagen, der sich im Laufe der Expedition nicht wieder aufholen ließ. Hinzu kam, dass eine der drei Forschungsstationen nicht vollständig ausgerüstet und mit Lebensmitteln versorgt werden konnte – ein Überwintern wäre folglich unmöglich gewesen. Alfred Wegener selbst machte sich schließlich auf den Weg, um die Station mit Lebensmitteln und Brennstoff auszustatten.

Auf dem Rückweg im November 1930 starb Wegener wahrscheinlich an Herzversagen infolge von Überanstrengung. Erst posthum wurde seine Theorie der Kontinentalverschiebung geehrt: Sie gilt heute als wesentliche Grundlage für das Modell der Plattentektonik und als Wegeners wichtigster Beitrag zur Wissenschaft.

Wegener-Expedition 1930 (Foto: Archive of Alfred Wegener Institute)
Foto: Archive of Alfred Wegener Institute
Alfred Wegener (li.) mit seinem grönländischen Begleiter Rasmus auf seiner letzten Grönlandexpedition, bei der er 1930 starb